15 hilfreiche Antworten zu Cyberknife

Was ist Radiochirurgie?

Radiochirurgie ist die hochpräzise und hochdosierte Bestrahlung eines exakt festgelegten Zielvolumens (Tumors). Sie wird meist in einer Sitzung von ca. 30 Minuten Dauer durchgeführt. Bei der radiochirurgischen Behandlung werden Tumore in Kopf oder Körper behandelt. Die Tumorzellen werden bei dieser Methode abgetötet.

Wie genau wird der Tumor zerstört?

Die Bestrahlungseinheit rotiert um den Patienten – typisch sind 150 - 250 (aus 3.000 möglichen) Einstrahlrichtungen bei der Behandlung. Die Strahlen kreuzen sich im Tumor so, dass dort die tumorzerstörende Dosis erreicht wird. Durch die hochkonzentrierte Strahlung werden die erkrankten Zellen durch die Beschädigung ihres Erbguts (DNA) „biologisch ausgeschaltet“, das gesunde umliegende Gewebe hingegen maximal geschont.

Wie reagiert ein Tumor nach der Cyberknife-Behandlung?

Durch die Cyberknife-Behandlung (Radiochirurgie) wird ein Tumor aus vielen verschiedenen Richtungen mit hoch energetischen Lichtteilchen (Photonen) „befeuert“. Zentral im Tumor kommt die wirksame Dosis an. Ausschließlich erkrankte Zellen werden erreicht und in ihrer genetischen Struktur zerstört – der Tumor stirbt ab. Im Zeitraum von wenigen Wochen bis Monaten bildet er sich zurück. In seltenen Fällen schwillt der Tumor nach der Behandlung an. Dies ist meist vorübergehend und lässt sich gut kontrollieren.

Wie oft ist eine Cyberknife-Behandlung wiederholbar?

In der Regel genügt eine Anwendung, um den Tumor erfolgreich auszuschalten. Je nach Art und Lokalisation kann die Behandlung in ein bis fünf Sitzungen aufgeteilt werden. Sollten sich im Körper weitere Tumore oder Metastasen bilden, so lässt sich die Cyberknife-Thera­pie erneut anwenden. Die Cyberknife-Technologie arbeitet so präzise, dass die verab­reichte Dosis nur den Tumor erreicht und umliegendes Gewebe, Organe oder Nerven verschont.

Welche Tumoren und Läsionen können mit Cyberknife behandelt werden?

Das Cyberknife-System ist entwickelt zur radiochirurgischen Behandlung von Tumoren und Läsionen im gesamten Körper. Das derzeitige Therapiespektrum umfasst folgende Erkrankungen im Kopfbereich: Akustikusneurinome / Vestibularisschwannome, Meningeome, Angiome – arteriovenöse Malformationen (AVM), Metastasen, Trigeminusneuralgie und Aderhautmelanome.

Im Körper und an Organen wird Cyberknife ebenfalls eingesetzt: Prostata (Prostatakrebs), Wirbelsäule-/Rückenmark (Metastasen, spinale Neurinome, spinale Meningeome), Lunge (Bronchialkarzinome Stadium I/II, Metastasen), Leber (primäre Leberzellkarzinome, Metastasen), Nieren (Nierenzell-, Urothelkarzinome).

Ist die Behandlung immer "nicht invasiv"?

In der Regel ist die Cyberknife-Behandlung immer nicht-invasiv. Vor der Behandlung einiger atemverschieblicher (z.B. Lunge) oder beweglicher Organe (z.B. Prostata) müssen jedoch zur Markierung des Tumors eventuell Goldmarker in örtlicher Betäubung in das Tumorgewebe gesetzt werden. Die Goldmarker dienen der Zielführung bei der Behandlung.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Cyberknife-Therapie?

Die Cyberknife-Therapie ist eine sehr schonende Methode. Sie hat in Abhängigkeit des Tumors meist keine oder nur geringe, vorübergehende Nebenwirkungen. Details werden entsprechend der individuellen Situation im persönlichen Gespräch mit dem Patienten vor der Behandlung besprochen.

Wie sicher ist die Cyberknife-Therapie?

Das Cyberknife triff stets exakt nur den Tumor – das gesunde Gewebe wird optimal geschont. Ein Präzisionsroboter platziert die hohe radiochirurgische Dosis aus vielen Richtungen punktgenau im Tumor. Bewegungen des Zielvolumens (Tumor) werden über ein Bildortungs­system erfasst und durch den Roboter ausgeglichen. Bei atembeweglichen Tumoren nimmt eine 3D-Kamera zusätzlich die äußere Atmung auf, um den Strahl dynamisch dem Ziel nachzuführen - der Roboter „atmet“ mit.

Was sind die Behandlungsvorteile für den Patienten? 

In der Regel hat die Cyberknife-Therapie viele Vorteile für den Patienten, diese sind:

  • keine Operation
  • keine Schmerzen
  • kein Kopfrahmen
  • keine Narkose
  • kein Krankenhausaufenthalt
  • keine Rehabilitation
  • kein Blutungs- und Infektionsrisiko
  • schnelle Rückkehr in den gewohnten Alltag
  • kurze Behandlungszeit im Vergleich zu herkömmlicher Strahlentherapie

Welche Vorteile bietet die Cyberknife-Technik in der Tumorbehandlung?

Das Cyberknife der modernsten Generation „M6“ verbindet höchste Präzision mit Flexibilität. Der Strahl kann über unterschiedliche Blendensysteme (Rund-, variable Iris- und Multilamellenkollimatoren) geformt werden. Je nach Größe, Lage und Position des Tumors wählen wir das passende System aus. Damit erreichen wir eine noch höhere Qualität bei gleichzeitig kürzerer Behandlungsdauer – zum Vorteil des Patienten.

Wie oft kommt es vor, dass eine Cyberknife-Behandlung keinen Erfolg hat?

Die Indikationen für eine Cyberknife-Therapie sind sehr streng. Der Tumor darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten und muss lokal begrenzt sein. Dass eine Behandlung mit dem Cyberknife geeignet ist, wird für jeden Fall individuell und genauestens medizinisch überprüft. Besteht eine Indikation für die Cyberknife-Therapie, ist die Erfolgsrate sehr hoch. Das Behandlungsspektrum wird kontinuierlich dem wissenschaftlichen Fortschritt angepasst, so ist es wichtig, jede individuelle Patientensituation zu prüfen.

Werden die Behandlungskosten von der Versicherung übernommen?

Mit einem Großteil der Krankenkassen bestehen direkte Vereinbarungen zur Kostenübernahme für eine Cyberknife Behandlung. Hierzu gehören z.B. die AOK Bayern, die Barmer GEK, die LKK, die Deutsche BKK, die KKH sowie die meisten bayerischen BKKs. Auch für privat versicherte Patienten bestehen entsprechende Vereinbarungen.

Muss man als Patient bestimmte Anforderungen erfüllen, um mit dem Cyberknife behandelt werden zu können?

Im Einzelfall wird genau geprüft, ob die strengen Indikationskriterien erfüllt werden und eine Cyberknife-Therapie geeignet ist. Ansonsten müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Cyberknife kann speziell für Patienten geeignet sein, bei denen beispielsweise eine Operation nicht möglich ist oder durch andere Risikofaktoren zu vermeiden ist.

Wie viel Zeit muss ein Patient für eine Behandlung einplanen, z.B. wenn er aus einer anderen Stadt oder dem Ausland anreist?

Wie oft soll er zur Nachsorge kommen?

Reicht es für die Nachsorge aus, wenn er aktuelle MRT bzw. CT-Befunde per Post zur Beurteilung schickt?

Die Cyberknife-Therapie ist eine ambulante Maßnahme. Für die gesamte Therapiedauer sollten je nach Indikation, in der Regel drei bis fünf Tage eingeplant werden. Der Behandlungsablauf beinhaltet ein erstes Vorstellungsgespräch, die Bildgebung, die Behandlungsplanung, die Präzisionsbestrahlung und eine Abschlussuntersuchung. Ambulante Kontrolluntersuchungen werden, wie nach jedem medizinischen Eingriff, empfohlen. Sie können am Heimatort oder im Heimatland durchgeführt und die aktuellen Befunde an uns übermittelt werden.

Welche neuen Tendenzen lassen sich in der Cyberknife-Behandlung beobachten (bezogen auf neue Indikationen, neue technische Entwicklung)?

Die Cyberknife-Technologie zur Tumorbehandlung wird kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser technische Fortschritt garantiert Patienten höchsten Standard medizinischer und technischer Versorgung. Speziell im Cyberknife Zentrum München verwenden wir mit dem M6® die modernste Cyberknife-Technologie. So lassen sich deutlich verkürzte Behandlungszeiten bei gleichbleibender Sicherheit und Tumorkontrolle erreichen. Insgesamt etabliert sich die Cyberknife-Therapie zunehmend. Sie gewinnt weiter aussagekräftige Langzeitergebnisse. Hier in München wird Cyberknife bereits seit 2005 eingesetzt. Eine erfolgreiche Therapie gut- und bösartiger Tumore sichern wir durch modernste Technologie sowie sehr gute radiochirurgische Erfahrung und wissenschaftliche Erkenntnisse.

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